Westliche Vorstadt

Arbeitsgemeinschaft: Westliche Vorstadt

Max Säume / Günther Hafemann / Wilhelm Wortmann / Wessels / Werner Hebebrand / Walter Schlempp / Günther Marschall

Gebäudetyp: Reihenhäuser, Geschosswohnungen, Wohnhochhaus   | Stadtteil: Walle  | Baujahr: 1953-55  | Bauherr: GEWOBA , Bremer Treuhand, Schoß,  |
Straße: Utbremen, Steffensweg, Westend  

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Foto des Objektes

Bgm.-Hildebrand-Straße (Foto: Hed Wiesner)

vorhandene Unterlagen

Literatur -> Die westliche Vorstadt |
+ Syring, Eberhard; Bremen und seine Bauten: 1950–1979, Bremen 2014: Carl Schünemann Verlag. (Seite: 130)

Wiederaufbau und städtebauliche Neuordnung der stark kriegszerstörten westlichen Vorstadt verzögerten sich zunächst erheblich. Das lag unter anderem am Fehlen eines städtebaulichen Konsensus. Sollte traditionell oder modern gebaut werden, lautete die umstrittene Frage. Oder anders: Sollte ein Wiederaufbau in der typischen Bremer-Haus-Struktur erfolgen, oder sollte ein „aufgelockerter“ Stadtteil mit größeren Wohnbauten entstehen?
Der Kompromiss, der schließlich umgesetzt wurde, gab beiden Konzepten Raum. Die „Bremer Treuhand“ und die „Bremer Schoß“ betreuten die äußeren Zonen des Bebauungsgebiets – hier überwog Reihenhausbebauung. Die „Gewoba“ zeichnete für den zentralen Bereich rechts und links eines durch den neuen Stadtteil verlaufenden Grünzuges verantwortlich – hier überwog moderner mehrgeschossiger Wohnungsbau.
Wo der Grünzug auf die Hansestraße traf, entstand als Zeichen der Progressivität und als Symbol des neuen Bremer Westens ein von Max Säume und Günther Hafemann entworfenes Wohnhochhaus – das erste Bauwerk dieser Art in Bremen.

O-Ton:

„Die Besichtigung des Westens ergab weiter, dass die Schnittpunkte verschiedener Architekturen weniger hart in Erscheinung treten sollten. Flachdächer und Giebeldächer mögen gleichermaßen ihre Berechtigung und Anhänger haben. Wo sich beide mischen, ist der Eindruck durchaus nicht erfreulich. In der Nähe der Hansestraße gibt es für das unerträgliche Durcheinander von Flach- und Giebeldächern einige handfeste Beispiele. Die Folgerung drängt sich auf: man kann für ein großes Wohnungsbauprojekt nicht völlig verschieden orientierte Bauträger bzw. Architekten einsetzen. Sollte es bei großen Bauvorhaben in der Zukunft – und das ist wahrscheinlich – zu gemeinsamem Einsatz verschiedener Bauträger kommen, wird in Fragen der städtebaulichen Anlage und der Einzelarchitektur eine gemeinsame Marschroute die Voraussetzung sein müssen.“
(Bremer Volkszeitung 22. 10. 1955)