Omnilab Laborzentrum

Architekt: Schneider, Johannes

| Stadtteil: Horn-Lehe  | Baujahr: 2001  |
Straße: Robert-Hooke-Straße 8  

Foto des Objektes

(Foto: Joachim Fliegner)

Die im Anschluss an ein städtebauliches Gutachten von Gottfried Böhm entwickelten Richtlinien für eine Bauleitplanung im Technologiepark setzten unter anderem die Herstellung eines traditionellen Straßenraums und die einheitliche Verwendung des Fassadenmaterials – rote Verblendziegel – fest, ebenfalls die Höhe von drei Vollgeschossen. Die betroffenen bauwilligen Firmen nahmen solche Vorgaben nicht nur mit Freude auf.
_ Die Firma Omnilab, ein weltweit agierendes Unternehmen für Laborausrüstung-, planung und –fachhandel hätte am liebsten ein sehr transparentes, mit viel Glas in der Fassade ausgestattetes Gebäude als neuen Firmenhauptsitz besessen – ganz im Sinne des auch im Laborbereich dominierenden Materials. Der Entwurf stellt den Versuch dar, bei hoher architektonischer Qualität beiden Ansprüchen gerecht zu.
_ Der Wunsch des Bauherren nach Transparenz ließ sich zunächst innen gut umsetzen, indem die meisten Trennwände zwischen den Büros gläsern gehalten sind. Aber auch bei der im Foyer beginnenden zentralen Erschließungstreppe dominiert dieses Material.
_ Außen entsteht ein spannendes Spiel zwischen den beiden Fassadenmaterialien Glas und Stein, das vor allem deutlich wird, wenn das Gebäude innen beleuchtet ist. Da im Staffelgeschoss ganz, im Erdgeschoss zur Hälfte, Glasfassaden dominieren, die im Eingangsbereich ein vertikales Verbindungsfeld erhalten, lässt sich die Glasfassade als ein Hintergrund interpretieren, vor dem, wie große Passepartouts, die Ziegelfassaden gestellt sind.
_ Die steinernen Wandflächen scheinen hier in ihrer Dimensionierung auf jenen Rest beschränkt zu sein, der gerade noch in der Lage ist, das optische Gewicht, die Masse dieses Materials zum Ausdruck zu bringen. Dass es um ein optisches, weniger um ein tatsächliches Gewicht geht, demonstriert die linke Hauptfassade, indem sie die tektonische Struktur zurücknimmt und sich als „schwebende„ Wand inszeniert.