Gesundheitsamt Bremen (Erweiterungsbau)

Architekt: Wübben, Iffi

Gebäudetyp: Büros   | Stadtteil: Östliche Vorstadt  | Baujahr: 1999  |
Straße: Horner Straße 60-70  

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Treppe (Foto: Iffi Wübben)

Der Erweiterungstrakt verknüpft geschickt sowohl optisch als auch funktional die beiden bestehenden, aus unterschiedlichen Epochen stammenden Bauteile des Gesundheitsamtes. Die Flure wurden durch brückenartige Übergänge miteinander kurzgeschlossen, was den internen Verkehr verbessert.
_Aufgrund der einbündigen Organisation des Neubaus erhält der Flur hier einen optischen Bezug zum attraktiven baumbestandenen Innenhof, der gleichsam als visuelles Zentrum der Gesamtanlage herausgestellt wird. Vom Hof aus gesehen unterstreicht die Spiegelwirkung der teilweise mit floralen Motiven bedruckten Glasfassade die Bedeutung dieser grünen Mitte.
_Im Gegensatz dazu ist die Rückseite als schlichte Lochfassade ausgebildet. Allein das Spiel unregelmäßiger Fensterbreiten sorgt hier für einen belebenden Akzent. Eine solche spielerische Irritation von Erwartungen ist als gestalterisches Nebenmotiv in dem Bauwerk immer wieder zu entdecken – etwa in verblüffenden Materialkontrasten oder in einigen zum orthogonalen Grundraster kontrastierenden Schrägen, die sich aber nie in den Vordergrund drängen.

O-Ton

H.-Jochen Zenker, Leiter des Gesundheitsamtes

Allen Beteiligten war von Beginn an klar, dass bei diesem Neubauprojekt nicht ganz einfache Rahmenbedingungen zu berücksichtigen waren. Wir waren gezwungen, die zunächst geschätzten Baukosten nahezu zu halbieren, immerhin standen für die 2.400 qm Fläche nur 5,9 Mio. DM zu Verfügung. Und dennoch sollte das Gebäude sich städtebaulich in dem Ensemble Gesundheitsamt integrieren, das heißt, Bezug nehmen auf das Ansgarhaus von 1882 und das sogenannte Eckgebäude, welches kurz nach dem Krieg 1953 auf einem Trümmergrundstück errichtet wurde.
_Für uns erfreulich war, dass die geplante Bauzeit nur geringfügig überschritten wurde und wir jetzt über einen Neubau verfügen, der insbesondere für unser Klientel, die Bürgerinnen und Bürger der Stadtgemeinde Bremen, spontan und mit Begeisterung aufgenommen wurde. Der Besucher und Ratsuchende betritt ein Gebäude, welches eine helle und freundliche Atmosphäre ausstrahlt, eine moderne, zum Nachdenken und Nachfragen einladende Architektur zeigt und deutlich macht, dass auch in Zeiten restriktiver Haushaltslagen preiswerte intelligente Bauten entstehen können.