Café im Rhododendronpark

Arbeitsgemeinschaft: Müller, Müller, Reese

Kristen Müller / Dorothea Müller / Wilfried Reese

Gebäudetyp: Gastronomie   | Stadtteil: Horn-Lehe  | Baujahr: 1978  |
Straße: Deliusweg 40  

Zeichnung des ObjektesZeichnung des ObjektesZeichnung des Objektes

(Foto: Karl Ernst)

Das Café ist ein frühes Beispiel für einen neuen regionalistischen Trend im Bauen: Eine Reaktion auf die Krise der modernen Architektur, die in den allgegenwärtigen Großprojekten des „Bauwirtschaftsfunktionalismus“ kaum mehr zu Impulsen fähig schien und häufig nur noch als banal empfunden wurde.
_Die Verwendung von Ziegeln, Holz sowie von Hohlpfannen auf dem geneigten Dach stellt eine assoziative Beziehung zum ländlichen Bauen der Region her. Und ebenso gut wie diese Vorbilder fügt sich das Café in die Landschaft ein. Der zweifach abgewinkelte Pultdachbau öffnet sich an seiner niedrigen und konkaven Seite zur Parklandschaft. Hier liegt – über mehrere abfallende Stufen verteilt – die mit halbhohen Mauern und Pflanzungen gefasste Terrasse. Auch im Inneren verteilt sich der Gastbereich auf zwei Stufen, so dass von allen Plätzen der Blick auf den Park möglich ist.
_Weit herausgezogene Wasserspeier führen das Regenwasser vom Dach direkt in die Pflanzungen. Sie verknüpfen aber auch optisch die Dachflächen mit den ansteigenden Mauerlinien der Terrasse zu einer harmonischen Einheit.
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O-Ton

Viel Fichtenholz und Glas wurde verarbeitet. Vom Stile her scheint eine gewisse Verwandtschaft mit den klaren Linien der Gewächshäuser in der Nachbarschaft gegeben. Gartenbaudirektor Berndt Andreas entdeckte in dem schmucken, spitzgiebeligen Bau „eine Mischung aus Finnisch und Japanisch“.
(Weser-Kurier, 28. 1. 1978)